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WINTER
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Einmal so richtig abschalten und die Freizeit genießen, das
kann Florian Graf nach dem offiziellen Ende seiner Biathlon
Karriere nun wieder häufiger. Zuvor war der Spitzensportler
stets nur wenige Tage im Jahr in seinem Elternhaus in Hof,
einem Ortsteil der Marktgemeinde Schönberg, zu Besuch. Immer
dann versuchte er im Kreise seiner Familie die teils recht
hektische Biathlon-Welt hinter sich zu lassen. Die Ferienregion
Nationalpark Bayerischer Wald, seine Heimat, dient dem
ehemaligen Weltklasse-Biathleten seit jeher als Kraftquell.
Nur mit der Ruhe und Gelassenheit, die er mit diesem Landstrich
verbindet, schaffte er es, dem Druck, dem er als Athlet
ausgesetzt war, dauerhaft standzuhalten. „Diese beiden, für
Waidler typischen Charaktereigenschaften, finde ich auch bei
mir wieder“, beschreibt Graf sich selbst. „Vor allem am Schießstand
waren Ruhe und Gelassenheit besonders wichtig. Deshalb
ist mir meine Herkunft für den Biathlonsport zugute
gekommen.“
Sein außergewöhnliches Talent wurde relativ früh erkannt. Er
landete zunächst als Langläufer bei einem der hiesigen Wintersportvereine,
die im Bayerischen Wald als erste Anlaufstelle
für ambitionierte Nachwuchssportler gelten. Später wechselte
er dann zu den Biathleten. „Ich war eher der faule Typ
- vieles ist mir einfach zugeflogen“, erinnert sich Florian Graf
an seine Anfangszeit. Er war ein richtiger „Lausbub“ und hatte
somit damals schon für mächtig Bekanntheitsgrad gesorgt.
Durch seinen Aufenthalt im Berchtesgadener Skigymnasium,
in seiner Trainingsgruppe und bei medienwirksamen Wettbewerben
hatte sich sein Auftreten im Laufe der Zeit zwar verändert,
aber er blieb immer der Junge von nebenan.
Florian gehörte zu den besten Nachwuchsbiathleten, wurde
Weltmeister in Canmore und Martell. „Es war schon hart, den
endgültigen Durchbruch zu schaffen“, erinnert sich der Schönberger.
„Ich musste immer wieder meine Ergebnisse bestätigen,
um überhaupt wahrgenommen zu werden.“
„Das schlimmste war nicht die Herausforderung, sondern der
Druck, den ich mir selber machte“, gibt er heute offen zu. Sein
Trainingsplan war prall gefüllt mit Konditionseinheiten und
Schießübungen - und das nicht erst, seitdem er an der Weltspitze
angekommen war, sondern bereits seit der Jugendzeit.
„Der Sport hat mich voll ausgefüllt. Das war mein Leben. Biathlon
war für mich mehr Hobby als Beruf, das gutes Geld
brachte.“
Heute ist Florian aufgrund seiner Tätigkeit beim Zoll beruflich
weiterhin abgesichert und kann sich auch vorstellen,
wieder ganz in den Bayerischen Wald zurückzukehren. Denn
er ist nach wie vor von der Normalität der Menschen und der
Schönheit der Umgebung rund um Arber, Rachel und Lusen
angetan. Und hier kann er seiner großen Leidenschaft, dem
Biathlon, uneingeschränkt und bei besten Bedingungen
nachgehen.
BIATHLET
FLORIAN GRAF
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Sapralott
Ausdruck des Erstaunens,
der Überraschung, der
Empörung
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